Alles, was zählt …

Schaufenster: Film

Alles, was zählt …

Palmer und Sam sind Aussenseiter. Der eine sass zwölf Jahre für eine Gewalttat im Knast. Der andere wird in der Schule rumgeschubst, weil er sich «wie ein Mädchen» benimmt. 

Palmer lebt in seinem Kinderzimmer bei der Grossmutter. Sam nebenan im Wohnwagen bei der suchtkranken Mutter. Plötzlich auf sich allein gestellt, wird aus der Nachbarschaft eine Zweckgemeinschaft. Mit miserablen Aussichten auf eine bessere Zukunft. Diese Geschichte einer Freundschaft im tiefsten Süden der USA wird ganz ruhig erzählt. Als Film ist «Palmer» vorhersehbar und kunstlos. Justin Timberlake und Ryder Allen spielen das ungleiche Paar ohne sichtbaren Aufwand. Selbst die Dramatik hält sich zurück, und das soziale Statement erhält keine prägnanten Dialogzeilen. Aber genau in dieser Selbstverständlichkeit entwickelt «Palmer» seine bewegende Kraft. Die schlichte Geschichte wird zum Gleichnis auf das, was das Liebesgebot bedeutet – und was es von uns erwartet.

Text: Thomas Binotto