Bischöfliche Insignien

Spotlight: Domschatzmuseum

Bischöfliche Insignien

Zu einem Bischof gehören verschiedene Herrschaftszeichen, sogenannte Insignien. Eine dieser Insignien ist die Mitra, eine traditionelle liturgische Kopfbedeckung. 

Der Begriff «Mitra» kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet «Stirnbinde». Die Mitra lässt sich erstmals im 10. Jahrhundert in Rom nachweisen. Ihre noch heute übliche Form erhielt die ursprünglich kegelförmige Mütze im 12. Jahrhundert. Die durch Einlagen versteifte, hohe Klappmütze besteht aus zwei gleichen Schilden über Vorder- und Hinterkopf. Die Mitra im Churer Domschatz stammt aus dem 18. Jahrhundert und besteht aus weissem Seidendamast. Sie ist mit reicher Seiden- und Metallstickerei verziert. Auf der Rückseite sind eine liegende Heilige und darüber ein Schmetterling zu erkennen. Der Blumendekor ist typisch für die Zeit des Barock. Passend zur Mitra wurde im Jahre 1777 ein Ständer angefertigt.

Der Bischof trägt die Mitra bei allen feierlichen Funktionen. Die zwei schmalen Zierstreifen, die hinten herabhängen, heissen «vittae» >oder Infuln. Sie symbolisieren das Alte und das Neue Testament.

Weitere bischöfliche Insignien neben der Mitra im Churer Domschatz sind ein mittelalterliches Zeremonialschwert sowie bestickte Pontifikalschuhe aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts.

Text: Anna Barbara Müller, Kuratorin Domschatzmuseum