Tag der Nachbarn

Editorial

Tag der Nachbarn

Corona hat uns gezeigt, wie wichtig und wertvoll Nachbarschaft ist. Höchste Zeit, den «Tag der Nachbarn» am 28. Mai 2021 leuchtend in die Agenda einzutragen.

In den wenigsten Fällen wählen wir unsere Nachbarinnen und Nachbarn bewusst. Meist würfelt der Zufall und bringt Menschen unterschiedlichster Couleur auf relativ kleinem Raum zusammen. Eine Heterogenität, die bereichert und das Leben bunt macht. Eine gute Nachbarschaft trägt viel zur Lebens- und Wohnqualität bei. Dazu braucht es allerdings gegenseitige Rücksichtnahme, Verständnis und vor allem Toleranz. Und natürlich immer mal wieder Botschaften der Freundschaft, um den nachbarlichen Zusammenhalt zu beleben.

Die grossen Feiern sind auch am diesjährigen «Tag der Nachbarn» noch nicht angesagt. Doch es reichen auch kleine Zeichen, um Wertschätzung zu zeigen und das Gefühl von Verbundenheit zu stärken: ein farbenfroher Blumenstrauss oder eine Topfpflanze für die Nachbarin, eine persönliche Karte für den Nachbarn. Kaffee und Gipfeli im Treppenhaus und dazu Zeit für einen ausgiebigen Schwatz. Spiele für die Kinder oder eine gemeinsame Guerilla-Gardening-Aktion im Garten. Jedes einzelne Lächeln zählt, um der Anonymität entgegenzuwirken – und jedes kleine Hilfsangebot.

Die Pandemie hat uns mit der unheimlichen Erfahrung konfrontiert, dass Gewissheiten über Nacht wegbrechen können. Dass es in unserer globalisierten Welt nur noch wenige Konstanten zu geben scheint. Sie hat uns aber auch vor Augen geführt, dass man sich auf gute Nachbarinnen und Nachbarn und die gegenseitige Unterstützung im Haus oder in der Siedlung verlassen kann. Und dass es wohltut, dort beheimatet zu sein.

Text: Pia Stadler