«Mandabi»

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«Mandabi»

Der erste Spielfilm, der in einer afrikanischen Sprache gedreht wurde, ist gleich auch noch zum Klassiker des afrikanischen Kinos geworden. 

Mandabi» erzählt, wie ein arbeitsloser Mann durch eine Postanweisung über 20 000 Francs wegen fehlender Ausweispapiere in die Mühlen der senegalesischen Bürokratie gerät. Während er bereits als reicher Mann gehandelt wird und sich eine ganze Reihe von Menschen ihren Anteil am Reichtum ausrechnen, zerfliesst das Geld in seinen Händen, noch bevor er die Anweisung einlösen kann.

Die 1968 vom afrikanischen Filmpionier Ousmane Sembène gedrehte Satire erinnert an Vittorio De Sicas Neorealismus – und pflegt doch einen ganz eigenen Stil. Heute ist «Mandabi» ein dokumentarisches, brisantes Zeitdokument. Und gleichzeitig, auch dank der gelungenen Restaurierung, immer noch ein höchst unterhaltsamer Film.

Text: Thomas Binotto