Baden in der Natur

Editorial

Baden in der Natur

In der Natur fühle ich mich meist am glücklichsten. Aus gutem Grund.

Ob beim Waldlauf oder beim Schwimmen im See, im Gebirge oder auf der Blumenwiese: Natur tut – so banal das tönt – halt einfach gut. Die Sinne öffnen sich und oft wird der Körper gefordert. Und während die Seele baumelt, stärkt sich auch die Psyche. Alles ist möglich, nichts muss. 

Bewusst Zeit im Wald zu verbringen, wird in Japan seit Jahrzehnten propagiert. «Shinrin-yoku» – Baden in der Waldluft – ist sogar eine oft verschriebene Therapieform. Japanische Forscher konnten in einer Studie nachweisen, dass so die Zahl der körpereigenen Killerzellen des Immunsystems und Anti-Krebs-Proteine ansteigt. Unbestritten ist, dass sich ein Aufenthalt in der Natur positiv auf die Gesundheit und die Stressresistenz auswirkt. Bereits 20 bis 30 Minuten im Grünen senken das Level des Stresshormons Cortisol erheblich. 

Während ich der Natur nur Sorge tragen und sie geniessen kann, haben andere Menschen den Naturschutz zu ihrem Beruf gemacht. Der Ranger Niklas Göth, die Baumpflegespezialistin Barbara Willi und der Wildhüter Urs Büchler zum Beispiel. Wir haben sie für unsere Schwerpunkt-Geschichte am Greifensee, im Zürcher Oberland und in den Churfirsten beim Einsatz begleitet. Beeindruckt haben uns dabei nicht nur ihr Fachwissen, sondern vor allem auch ihre Leidenschaft für ihr Tun und die damit einhergehende Flexibilität, was Einsatzzeit und Einsatzbedingungen anbelangt.  Denn die Natur hält sich längst nicht immer an die Tages- und Wochenpläne der Büro-Arbeitswelt.

Klar wurde uns auch, dass Naturschutz immer auch Heimatschutz ist – der Schutz unserer vielfältigen und artenreichen Kulturlandschaft, in der sich Pflanzen, Tiere und Menschen wohlfühlen.