«Woche der Religionen» in Zürich

Aus dem interreligiösen Dialog

«Woche der Religionen» in Zürich

Hier und jetzt in Zürich leben wir in einer Gesellschaft, zu der kulturelle und religiöse Vielfalt dazugehören. Das ist ein Privileg.

Wie nun wird diese Vielfalt für interessierte Menschen erfahrbar, wie eröffnen wir Zugänge zu den Lebensweisen und Glaubenswelten? 

Das Zürcher Forum der Religionen ZFR dient seit bald 25 Jahren als Bindeglied zwischen den Religionsgemeinschaften und vernetzt diese nicht nur untereinander, sondern auch mit Personen aus der Mehrheitsgesellschaft. Es veranstaltet das ganze Jahr über Anlässe mit und bei den Religionsgemeinschaften, und jeden Herbst organisiert es im Raum Zürich die «Woche der Religionen». Diese findet gesamtschweizerisch statt und wird koordiniert durch die Interreligiöse Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz «Iras Cotis». 

Für den Raum Zürich ist das ZFR darum besorgt, ein vielfältiges Programm zu organisieren und Gemeinschaften aller Religionstraditionen einzubeziehen. Wo nötig, steht es diesen Gemeinschaften beim Konzipieren ihrer Anlässe mit Rat und Tat zur Seite. Dabei geht es darum, den Gemeinschaften eine Plattform zu bieten, auf der sie sich so zeigen können, wie sie sich selbst verstehen, und Themen aufgreifen können, die ihnen selbst am Herzen liegen. So ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten für Begegnungen auf Augenhöhe und persönlichen Austausch.

Die diesjährige «Woche der Religionen» findet vom 6. bis 14. November 2021 statt und wartet mit einem dichten und abwechslungsreichen Programm auf. Zum Beispiel: In der Islamischen Gemeinschaft Volketswil wird der Frage «Was macht eigentlich ein Imam?» nachgegangen; auf einem literarischen Spaziergang kann man sich Lesungen von sechs Autor*innen aus unterschiedlichen religiösen Traditionen zu Gemüte führen und im Meditationszentrum von Brahma Kumaris in östliche Praktiken eintauchen. Auch Filmvorführungen stehen auf dem Programm: Am 9. November wird vom jüdischen Filmclub «Seret» zur Erinnerung an die Reichspogromnacht «Woman in Gold» gezeigt, und drei Tage später in der St.-Anna-Kapelle die Dokumentation «Female Pleasure». Zahlreiche Gemeinschaften haben inter-religiöse Begegnungen organisiert – so gibt es Themenabende zu «Religion in Bewegung», zu jüdisch-muslimischen Freundschaften, zu den Heiligen Schriften Koran und Bibel, zum Thema Wiedergeburt und zur figürlichen Darstellung von Buddha und Jesus Christus. 

Auch die christliche Vielfalt lässt sich in dieser Woche erleben: Im Kunsthaus gibt es eine ökumenische Bildbetrachtung, im Grossmünster einen Diakonie-Kongress im Kontext der Corona-Pandemie sowie einen Anlass der Schweizer Quäker, der Einblicke aus erster Hand in diese Gemeinschaft ermöglicht. 

Kinder werden ebenfalls angesprochen: Am Mittwochnachmittag können sie im Quartiertreff Enge anlässlich von Martini- und Diwalifest Laternen basteln und an einem Lichterumzug teilnehmen. 

Den Abschluss der «Woche der Religionen» bildet jeweils das «Mosaik der Religionen». Dieser Abend wird vom Zürcher Forum der Religionen organisiert und steht dieses Jahr im Zeichen der Musik. Die Besuchenden können sich auf Klänge und Gesänge aus verschiedenen Religionstraditionen freuen.

Text: Mirjam Läubli