Rebekka Bickel – Nichtraucherin

Schwerpunkt Verhaltensänderung

Rebekka Bickel – Nichtraucherin

«Es begann mit 14 Jahren: Die ersten Zigaretten hinter dem Schulhaus, die Versuchung, das Erwachsenwerden auszuprobieren.» 

«Mit 17 rauchte ich bereits bis zu einem Päckli pro Tag», erklärt Rebekka Bickel. Bald war es Sucht. Frühmorgens um 7 die erste Zigarette auf dem Weg zur Bushaltestelle, in der Mittagspause zwei Zigaretten vor und zwei nach dem Essen, und nach Feierabend so viele Zigaretten, wie die Lust verlangte. «In Spitzenzeiten habe ich bis zu 30 Zigaretten pro Tag geraucht», erinnert sich Rebekka Bickel.

Während der drei Schwangerschaften und bis Ende Stillzeit gelang die Nikotinabstinenz problemlos. «Ich wusste, dass ich wieder zu rauchen anfangen durfte, und habe mich stets auf die erste Zigarette gefreut. Dabei wären das ja ideale Momente gewesen, mit Rauchen aufzuhören.» 

Die Einsicht, dass es so nicht weitergehen konnte, kam mit 39 Jahren. «Die Vorstellung, mit 60 oder 70 Jahren noch den Zigaretten verfallen zu sein, schreckte mich ab. Also beschloss ich, an meinem 40. Geburtstag Nichtraucherin zu werden. Das gab  mir ein Jahr Vorbereitungszeit.» Und vorbereitet hat sich Rebekka Bickel gut: ihren Vorsatz all ihren Bekannten erzählt, Pflaster für den Nikotinentzug und Tabletten gegen das Nikotinverlangen gekauft, eine Nichtraucher-App auf dem Handy installiert, um Memory zur Ablenkung spielen zu können. Die Deadline war am 14. März: «Die Nacht zuvor habe ich beinahe durchgeraucht, für den Abend meines Geburtstages habe ich mir vier Zigaretten aufgespart: Zwei rauchte ich mit meinen Nachbarn und mit meiner Tochter, die letzten zwei vor dem Zähneputzen – und dann habe ich die Stummel mitsamt dem Aschenbecher in den Abfall geworfen. Das war’s – seither bin ich stolze Nichtraucherin.» 

Und was hat beim Durchhalten am meisten geholfen? «Mein Ego: Es liess die Blösse des Scheiterns nicht zu. Ich bin meiner Sucht nicht mehr ausgeliefert. Ich bin frei!» Was auch noch half: das Nichtraucher-Kässli, das Rebekka Bickel nun monatlich mit 400 Franken füttert – Geld, das sie während Jahren für Zigaretten ausgegeben hatte. «Kürzlich konnte ich mit diesem Geld meine Familie in der Stadt zum Essen einladen – und mir selbst habe ich eine Kitchen-Aid gekauft. Ist das nicht cool?»

Text: Pia Stadler