In zwölf Porträts macht der Künstler aus Arbeiterinnen und Arbeitern Heilige. Der hl. Laurentius aus dem 15. Jahrhundert wird zum rumänischen Fernfahrer, an der Supermarktkasse sitzt die hl. Katharina von 1325, und das Expresspaket bringt uns der hl. Petrus von Alcantara.
Die Bilder zeigen eine zweifache Bewegung. Zunächst eine von oben nach unten: Die Heiligen werden von ihren Sockeln heruntergeholt und mitten in unseren Alltag gestellt. Und dann eine Bewegung von unten nach oben: Die Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen werden erhöht. Dazu Daniel Lienhard: «Es geht darum, die Leute zuerst einmal zu sehen, die den Dreck für uns machen. Oder besser: Sie nicht nur zu sehen, sondern sie anzusehen und das zu würdigen, was sie für uns tun. Denn wen man ansieht, dem verleiht man Ansehen. Das wäre vielleicht ein Anfang für etwas mehr Gerechtigkeit.»
Die Bildserie entstand 2018, vor Ausbruch der Pandemie. Mit Corona traten die «systemrelevanten Berufe» ins Rampenlicht.