Nicolas Ertl

Porträt

Nicolas Ertl

Billettkasse: Wo das Wünschen erwünscht ist.

Die Nummer der Billettkasse findet man so schnell wie keine andere im ganzen Haus. Und die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass man bei einem Anruf mit Nicolas Ertl spricht, der hier seit sieben Jahren arbeitet. Ertl beschreibt gleich selbst, welcher Typ Mensch sich für die Billettkasse eignet: «Man muss offen auf Menschen zugehen. Wenn jemand eine möglichst günstige Karte haben will, dann berate ich ihn genauso zuvorkommend wie alle anderen.»

Sehr häufig wird seine Beratung verlangt, wenn es um die Wahl des Platzes geht. Aber was ist ein guter Platz? – Will man dem Orchester in die Noten sehen? Oder dem Pianisten in die Tasten? Soll die Akustik möglichst perfekt sein? Wohin mit den langen Beinen? – Für sich selbst hat Nicolas Ertl die Frage längst beantwortet: «Ich sitze am liebsten auf dem Balkon. Dort ist die Akustik perfekt ausgewogen, und man hat einen schönen Gesamtüberblick.»

Die Menschen freuen sich, wenn man sie am Telefon wiedererkennt. Dann dauert ein Gespräch auch mal zwei Minuten länger.

Nicolas Ertl

Die Tonhalle hat ein treues Publikum, viele Abos werden sogar vererbt. Während der Zeit in der Maag-Halle hat sie aber auch ein neues Publikum gewonnen. «Die Mitgliederzahl im ‹klubZ›, ein Angebot für junge Erwachsene, steigt stetig.  Junge schätzen vor allem neue, lockere Formate und die Möglichkeit, den Musikerinnen und Musikern persönlich zu begegnen, den Blick hinter die Kulissen.»

Nicolas Ertl spürt den Puls des Publikums jeden Tag, das Erfüllen von Wünschen ist seine Passion. Am meisten Mühe bereitet ihm deshalb, wenn er Menschen abweisen muss, weil beim besten Willen kein einziger Platz mehr frei ist.

Text: Thomas Binotto