Kirche soll nicht ausschliessen

Synodaler Prozess in der Schweiz

Kirche soll nicht ausschliessen

Die Schweizer Bischofskonferenz hat angekündigt, sich in Rom für eine «bessere Inklusion aller Getauften» starkmachen zu wollen. 

An der nationalen synodalen Versammlung vom 30. Mai in Einsiedeln haben sich 50 Katholikinnen und Katholiken aus der ganzen Schweiz über die Ergebnisse des vorangegangenen synodalen Prozesses in den einzelnen Diözesen ausgetauscht. Die Bischöfe hatten dabei den Gläubigen verschiedene Fragen gestellt, etwa wer sich in der Kirche nicht gehört fühle.
 

Jugendliche zu wenig gehört

In den Antworten stechen zwei Themenfelder hervor. Zum einen wollen die Gläubigen «die volle Teilhabe aller Getauften am Leben der Kirche fördern». Vor allem Frauen, wiederverheiratete Geschiedene und LGBTQ (Transmenschen sowie Menschen verschiedener sexueller Orientierung) fühlen sich von der Kirche ausgeschlossen. Aber auch Jugendliche oder Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich in der 
Kirche oft nicht gehört.

Das andere Themenfeld sagt dem Klerikalismus den Kampf an. «Synodalität kann nur gelingen, wo klerikale Haltungen überwunden und ein Verständnis des priesterlichen Amtes entwickelt wird, das einer synodalen Kirche förderlich ist», teilte die Schweizer Bischofskonferenz mit. Der Klerikalismus werde vor allem in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz kritisiert.


Weltsynode im Herbst 2023

Die Bischöfe kündigten an, die Ergebnisse des bisherigen synodalen Prozesses nicht nur in die Weltsynode im Herbst 2023 in Rom einzubringen, sondern auch in der Schweiz weiter an den Themenfeldern zu arbeiten – sowohl auf nationaler Ebene als auch in den einzelnen Diözesen. Ausserdem wolle man die spirituellen Haltungen fördern, welche die Fortsetzung des synodalen Prozesses begünstigen. 

Nun sind die Churer Dogmatikerin Eva-Maria Faber und der Westschweizer Exeget Philippe Hugo daran, den nationalen Schlussbericht zu redigieren. Dieser wird nach Übersetzung in die drei grossen Landessprachen im Sommer öffentlich publiziert und gemeinsam mit den diözesanen Berichten für die kontinentale und die weltweite Weiterarbeit nach Rom geschickt.

Text: kath.ch