Klimagespräche zeigen Wirkung

Schöpfungszeit

Klimagespräche zeigen Wirkung

Gemeinsame Auseinandersetzung mit Klimafragen verändert das Verhalten, zeigt eine Studie zu den Klimagesprächen von Fastenaktion und HEKS.

Viele Menschen machen sich Sorgen über den Klimawandel – wissen aber nicht, was sie im Alltag ganz konkret ändern können – oder es fällt ihnen schwer, ihre Einsichten umzusetzen. Eine von Fastenaktion und HEKS in Auftrag gegebene Studie zu den von den beiden Organisationen angebotenen Klimagesprächen kommt nun zum Schluss: Wer an diesen Gesprächen teilnimmt, verringert in der Folge seinen CO2-Fussabdruck massgeblich: Er war um 1,5 Tonnen CO2 geringer als bei der Kontrollgruppe. 

Seit 2019 haben mehr als 400 Personen an Klimagesprächen teilgenommen, die auf persönliche Auseinandersetzung und Austausch in der Gruppe setzen. «Nach Privatpersonen melden sich jetzt auch Firmen, Institutionen und Kirchen bei uns, um ihren Mitarbeitenden Klimagespräche anzubieten», sagt Bernd Nilles, Geschäftsführer von Fastenaktion. 
 

Schöpfungszeit 

«Während der Schöpfungszeit staune ich über die Wunder der Natur und trauere um all die Zerstörung durch den Menschen», fährt Nilles fort. Für ihn sei die Schöpfungszeit – jeweils vom 1. September bis zum 4. Oktober – eine Pendant zur Fastenzeit. «Es geht darum, den Reichtum, den uns die Erde bietet, nachhaltig zu pflegen. Es geht um die Schöpfung Gottes und um die Sorgen um unser gemeinsames Haus, wie Franziskus es sagt.»

Wegen des Ukraine-Krieges ist nun Energie-Sparen in aller Munde. Nilles meint: «Wir brauchen keinen Krieg, um zu wissen, dass wir unser Verhalten und unsere Energiepolitik ändern müssen. Fastenaktion benennt seit den 1980er-Jahren die globalen Auswirkungen des Klimawandels. Seit Jahren weisen wir darauf hin, dass Klimagerechtigkeit auch bedeutet, uns von fossilen Energieträgern zu lösen. Da die Politik dies zu zögerlich gemacht hat, müssen die Menschen in der Schweiz sich nun um hohe Preise und kalte Heizungen sorgen. Wir brauchen dringend die Wende zu erneuerbaren Energien, vor allem für die besonders Verwundbaren auf der Welt: Inseln, die wegen des Klimawandels untergehen werden. Oder Menschen, die wegen des Klimawandels nichts mehr anbauen können, ihr Land verlassen müssen und Hunger leiden.»

Text: pd/kath.ch/bl