Erwachen ins Gefühls-Chaos

Filmpreis der Zürcher Kirchen

Erwachen ins Gefühls-Chaos

Für ihren bildgewaltigen Film «Foudre» erhielt Carmen Jaquier den Filmpreis der Zürcher Kirchen. Die Genfer Regisseurin zeigt eindringlich die innere Zerrissenheit zwischen Glauben und Freiheit einer jungen Frau um 1900.

Eine ökumenische Fachjury wählte im Rahmen des Zurich Film Festival den Preisträger aus der Sektion Fokus Wettbewerb mit Filmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Jurypräsident Tobias Grimbacher ist vom Film bewegt: «Der Film hat mich durch seine starken Bilder überzeugt, sowohl durch Landschaften als auch durch die Nahaufnahmen von Gesichtern. Im Zentrum steht eine starke junge Frau, die sich aus der vorgelebten Religiosität befreit und etwas erlebt, was ich als echtes Gottvertrauen bezeichnen möchte. Ihr Ausbruch und ihre Suche sind auch für heute aktuell. Sie werden von der Regisseurin in teils sehr künstlerisch und sensibel komponierten Szenen gezeigt.»

Die Fachjury würdigte zudem den Film «Holidays», der auf originelle Herangehensweise aktuell und kritisch von den vielen säkularisierten Feiertagen Russlands erzählt und damit die täglichen Schwierigkeiten und durch Gewalt geprägten Lebensumstände der Menschen dokumentiert.

In diesem Jahr konkurrierten vierzehn Spiel- und Dokumentarfilme um den Kirchenpreis. Die Fachjury bildeten neben Synodalrat und Jurypräsident Tobias Grimbacher (Katholische Kirche) Kirchenrat Andrea Marco Bianca (Reformierte Kirche), die Journalistin und Theologin Brigitta Rotach sowie die Schauspielerin Tonia Maria Zindel und die Regisseurin Fiona Ziegler. 

Text: pd/bl