Schweizerpsalm-Denkmal

Denk mal!

Schweizerpsalm-Denkmal

Als der Männerchor «Harmonie» 1907 seinen Wettbewerb ausschrieb, wollte er in erster Linie dem beliebten Schweizerpsalm, damals noch provisorische Landeshymne, ein Denkmal setzen.

Man war sich aber durchaus bewusst, dass damit auch ein Brückenschlag zwischen den immer noch zerstrittenen Konfessionen angezeigt werden sollte. Komponist des Schweizerpsalms ist der Katholik Alberich Zwyssig (1808–1854), der Text stammt vom Protestanten Leonhard Widmer (1808–1868). Zwyssig war Zisterziensermönch im Kloster Wettingen. Widmer Anhänger des ra-dikal-reformierten Theologen David Friedrich Strauss.

Schöpfer des Denkmals war der Bildhauer Franz Wanger. Als Gewinner des Wettbewerbs hatte er den Auftrag, eine Brunnenanlage zu gestalten, in der «die einfache Grösse des Schweizerpsalms» zum Ausdruck komme. Die Einweihung fand am 26. Juni 1910 statt.

Obwohl das Schweizerpsalm-Denkmal eines der grössten Denkmäler in der Stadt Zürich ist, gehört es nicht zu den beliebtesten. Genauso wie beim Schweizerpsalm wird auch bei seinem Denkmal immer wieder die künstlerische Qualität angezweifelt. Bereits 1939 befand die NZZ: Das Denkmal «zeichnet sich nicht gerade durch besondere Schönheit aus». Doch es steht bis heute unverrückbar am Zürichhorn – auch als Zeichen für den Religionsfrieden.

Text: Thomas Binotto