Wie sich eine Ehe leben lässt

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Wie sich eine Ehe leben lässt

Am katholischen Eheseminar Zürich bieten Ehepaare Impulstage und Vorbereitungskurse an. Sie bringen viel Erfahrung mit.

Warum heiraten Paare kirchlich?

Stephan Pfister: Ausschliesslich staatlich zu heiraten, ist für viele eher eine trockene Sache. Es ist einfach schön, ein Fest miteinander feiern zu können. Die Hochzeit in einer Kirche gibt dann auch die Möglichkeit, sich mit Fragen auseinanderzusetzen, die den grösseren Lebenszusammenhang betreffen. Ich staune, wie viele Paare über ihre Wertehaltungen bewusst reflektieren möchten. 

Welche Bedeutung kann das Sakrament, das sich ein Paar spendet, für ihre Beziehung haben?

Durch das Sakrament wird eine hohe Verbindlichkeit ausgedrückt. Sie kann wertvoll sein, spätestens dann, wenn Verliebtheit abklingt und die Auseinandersetzungen beginnen. Meiner Wahrnehmung nach geben viele Paare viel zu früh auf – dabei gibt es oftmals eine Türe, durch die hindurch man gemeinsam finden kann. Im Sakrament kommt auch ein Dritter in den Bund der Ehe hinein: Gott. Der Bezug auf Gott kann helfen, den Schwierigkeiten einen Sinn zu geben – und Gott auch einzubeziehen in all die Fragen.

Es sind ausschliesslich heterosexuelle Ehepaare, die am Eheseminar Kurse leiten. Warum?

Wir bieten hauptsächlich Ehevorbereitung an und da homosexuelle Paare in unserer Kirche nicht sakramental heiraten können, beziehen wir sie auch nicht ein. Die Auffrischungskurse, die wir von verschiedenen Anbietern publizieren, sind teilweise für alle Paare offen.

Was ist Ihr Anliegen als Präsident des katholischen Eheseminars?

Ich möchte Paaren zur Vorbereitung auf ihre Ehe einige wichtige Grundlagen mitgeben. Im Rückblick hätte ich mir das auch für meine eigene Ehe gewünscht.

Text: Veronika Jehle