Die letzten ökumenischen Konzile

Anno Domini: 553–787

Die letzten ökumenischen Konzile

Nach dem Ende des römischen Reiches beginnen Ost- und Westkirche im Mittelalter immer weiter auseinanderzudriften. 

Die letzten gemeinsamen Konzile, die man deshalb auch ökumenisch nennt, fanden 553 und 680 in Konstantinopel statt sowie 787 in Nicäa.

Federführend war dabei die Ostkirche, es nahmen jedoch auch Vertreter aus der Westkirche teil und die Ergebnisse werden bis heute auch von der römisch-katholischen Kirche anerkannt.

Zum einen ging es im frühen Mittelalter immer wieder um das Gottes- und Christusbild. Was bedeutet es, wenn wir Jesus Christus in einer menschlichen und einer göttlichen Natur sehen? Und Gott sogar als Dreifaltigkeit. Ist das nicht doch wieder Vielgötterei statt Monotheismus?

Und was geschieht, wenn wir knieend vor einer Ikone beten? Verehren wir dann das, was die Ikone darstellt? Oder beten wir direkt die Ikone an, die in sich selbst göttliche Kraft trägt?

Wie sich Jesus zu Christus verhält und wie heilig oder profan Bilder sind, das sind beides Fragen, in denen es um eine Balance geht, ein ausgewogenes Verhältnis, ein Vermeiden der Extreme. Diese Fragen können deshalb nie abschliessend beantwortet werden. Folgerichtig halten die intensiven und kontroversen Diskussionen um das «richtige» Gottesbild und den «richtigen» Umgang mit Bildern bis heute an. 

Während sich im Osten nicht zuletzt wegen diesen Auseinandersetzungen immer stärker eine Kirchenspaltung abzeichnet, kommen im Westen die Einflüsse auf das Christentum erstmals nicht aus dem Süden, sondern aus dem Norden. Woher genau? Wir werden sehen …

Text: Thomas Binotto