Nicht wenige sind drauf und dran, an der römisch-katholischen Kirche zu verzweifeln. Oder sie sind es bereits – sind aber weiterhin da, weil sie den kirchlichen Auftrag verstehen und diesen weder verraten können noch wollen. Als habe Monika Bauer für all jene dieses Buch geschrieben, zeigt sie mit diesem Einblick in Leben, Wirken und Glauben von Dorothy Day ein Beispiel auf für einen möglichen prophetischen Umgang mit dieser Situation. Dorothy Day, geboren 1897 in Brooklyn, New York, fand ihren eigenen Weg zum Glauben. Sie riskierte die Beziehung zu ihrem Geliebten, um sich taufen zu lassen, und wurde Teil der römisch-katholischen Kirche. An dieser litt sie – schon damals durch ähnlich vielfältige Anfragen getrieben, wie sie sich heute stellen. Selbst lebte sie sozial hochaktiv: Als Pazifistin und Anarchistin gründete sie die Zeitung «The Catholic Worker», die sie auch herausgab und die bis heute erscheint. Sie gilt als Gründerfigur der katholischen Arbeiterbewegung in den USA.
Die Autorin Monika Bauer ist Theologin und hatte über Dorothy Day bereits promoviert. Gerade in der empathischen Schilderung der Lebensdetails gelingt es ihr, persönliche Anknüpfungspunkte und Möglichkeiten zur Identifikation mit jener Frau zu eröffnen, die manchen als moderne Heilige gilt.