Editorial

Asche – Hoffnung auf Wende

Asche ist ein Zeichen der Vergänglichkeit. Dunkel und grau.» Am 22. Februar ist Aschermittwoch, Beginn der Fastenzeit mit Blick auf Ostern. 

Im Gottesdienst bekommen die Gläubigen ein Aschenkreuz auf den Kopf gestreut, verbunden mit dem Satz: «Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst.» Alles vergeht. 

Asche, Staub, Zerstörung und Vergänglichkeit sehen wir fast täglich in den Bildern von Zerstörungen durch Krieg oder Erdbeben. Vor genau einem Jahr, am 24. Februar, sind russische Truppen in die Ukraine einmarschiert. Tausende sind beim kürzlichen Erdbeben in der Türkei und Syrien verstorben, wurden verletzt, sind obdachlos. Asche ist grau, dunkel, macht traurig und mutlos. 

Es gibt keine Antworten für das Leid, das viele Menschen erfahren. Das Aschenkreuz, das uns am Aschermittwoch aufs Haupt gestreut wird, erinnert uns daran. Im Sein, im Aushalten, im Beten können wir stumm mittragen. Und die Hoffnung nicht aufgeben. 

Asche ist dunkel und grau. Trotzdem: Im Hinduismus ist sie heilig, dank ihrer heilenden und reinigenden Kraft. In der Landwirtschaft dient sie als Dünger, dank ihrem Gehalt an Mineralstoffen. Am Aschermittwoch ist sie Symbol für die Vergänglichkeit, aber auch für Umkehr und Hoffnungswege, die Kraft zum Handeln geben – dort, wo wir sind.  

Text: Beatrix Ledergerber