Ein reformierter Pfarrer sucht mit 50 Jahren einen neuen Weg, wählt ein eremitisches Leben in Verbindung mit einem Kloster in Italien und gestaltet in seinem Atelier Metall-Ikonen, die im Feuer neue Form und Vollendung finden. Sie zeigen seinen inneren, spirituellen Weg und seine schonungslose Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Leiden in Kirchen und Gesellschaft, seine unermüdliche Suche nach Einheit und Ganzheit. Josua Boesch «zog aus, aus alten Denk- und Erlebensmustern, suchte und fand neue», schreibt Samuel Jakob, der Herausgeber des Sammelbandes, der zu Boeschs 100. Geburtstag herausgekommen ist.
Der schön gestaltete Band bringt Stimmen zu Boeschs Mystik aus der reformierten, der katholischen und der orthodox-ostkirchlichen Welt. Weitere Beiträge beleuchten seinen Bewusstwerdungsprozess aus psychotherapeutischer und seinen Werdegang aus künstlerischer Sicht, hinterfragen seine Spiritualität auch kritisch. Berührend das Zeugnis seiner Tochter, die erstmals den Leidensweg von Josua Boeschs Ehepartnerin in Verständnis für beide Seiten beleuchtet und zu einer inneren Versöhnung führt. Farbige Bilder der Metall-Ikonen ergänzen die Texte und öffnen den Raum für eigene Meditation und innere Auseinandersetzung.