Türen öffnen für die Verständigung

Gebärden für Religion und Spiritualität 

Türen öffnen für die Verständigung

Gebärden helfen, sich mit Menschen zu verständigen, die nicht oder kaum sprechen können. Jetzt ist die PORTA-Reihe, ein Wörterbuch der Gebärdensprache, um 100 Gebärden aus Religion und Spiritualität erweitert worden. 

Die PORTA-Gebärdensprache arbeitet mit Armen, Händen und Mimik, was die Verständigung mit Menschen erleichtert, die eine geistige oder Sinnesbehinderung haben. Sie sind so einfach wie möglich und haben die gleiche Bedeutung in der Deutschschweizer Gebärdensprache, mit der gehörlose Menschen «sprechen».

«PORTA» bedeutet Türe, leitet sich als Abkürzung aber ab aus Portmann und Tanne. Darin verbinden sich Anita Portmanns Gebärdensammlung, die während ihrer Jahre am Heilpädagogischen Zentrum Schüpfheim entstand, und jene der «Tanne», der Schweizerischen Stiftung für Taubblinde in Langnau am Albis. «PORTA Religion und Spiritualität», der sechste Band aus der PORTA-Reihe, nimmt Begriffe für die spirituelle und religiöse Seite des Lebens auf. Diese sind ein wichtiges Instrument im Alltag und Gemeinschaftsleben für Menschen mit einer kommunikativen Einschränkung. Von Abendmahl bis Wunder, von Fastenzeit bis Versöhnung: Das Mitteilen durch Gebärden ermöglicht ein gegenseitiges Verstanden-Werden. «Teilhabe am sozialen Leben wird so für alle selbst- und mitbestimmend möglich», heisst es in der Einleitung des neuen Bands. So öffnen sich Türen zum Innern von Menschen, die sich nicht oder nur beschränkt über die gesprochene Sprache ausdrücken können. 

Die ausgewählten 100 Gebärden von «PORTA Religion und Spiritualität» sind motorisch und visuell einfach gehalten. Zeichnungen erklären jede Gebärde, Pfeile und Striche geben Hinweise zur Ausführung. Über die App ist jede Gebärde auch als Video abrufbar. Die Gebärden könnten im Religionsunterricht und in der Behindertenseelsorge unterstützend verwendet werden. Aber nicht nur dort: «Sie lassen sich auch im Lebensalltag, in Pfarreien und Kirch-gemeinden, bei Gottesdiensten und in Schulen einsetzen», heisst es in der Einleitung weiter. 

Der neue PORTA-Band ist ein ökumenisches, deutschschweizerisches Projekt, das Kirchen, Stiftungen und Privatpersonen finanziert haben. 

Text: pd