«Gerechter Friede lässt sich nur von Gott ersehnen, Aufgabe des Menschen ist es, durch politische Entscheidungen Gewalt so weit wie möglich einzudämmen, was eine Ethik rechtserhaltender Gewalt einschliesst», wird in einem der Beiträge argumentiert.
Die theologische Rechtfertigung des russischen Angriffskrieges durch das Moskauer Patriarchat hat auch die Ökumene in die Krise gestürzt. Wie es dazu kam und warum Warnzeichen übersehen wurden, beleuchtet ein weiterer Artikel. Auch hoffnungsvolle Ansätze wie die NGO «Dialogue in Action», die in der Ukraine seit 2016 friedensbildende Projekte in und mit religiösen Gemeinschaften umsetzt, fehlen nicht.
Während die Führung der Russisch Orthodoxen Kirche ROK den Westen verteufelt, Russland sakralisiert und von einem «Heiligen Krieg» spricht, gibt es auch «jene Glieder der ROK, deren Stimmen wir nicht oder sehr schwach hören. Doch ihnen gehört die Zukunft», heisst es unter anderem.
Alle Texte sind sorgfältig recherchiert, mit Quellenangaben versehen und geben hervorragende Hintergrundinformationen und ein differenziertes Bild der aktuellen friedensethischen Diskussion der Kirchen. Die Lektüre ist herausfordernd, da wenige Fotos den Text auflockern, doch lohnt sich die Anstrengung.