An der Armutsgrenze

Buchtipp

An der Armutsgrenze

Ein Buch mit elf Porträts widmet sich den Menschen, welche die Armutsgrenze nicht als  statistische Grösse, sondern als reale Benachteiligung erleben.

In der Schweiz ist jede zwanzigste Person materiell und sozial benachteiligt. Rechnet man jene hinzu, die nur knapp über der Armutsgrenze leben, ist es sogar jede sechste Person. Elf Porträts zeigen Menschen hinter diesen Zahlen: Da ist die schweizerisch-chilenische Doppelbürgerin, deren Lokal in Chile wegen einer Strassensanierung nicht mehr zugänglich war und Konkurs ging, was die Ehe zerstört und sie psychisch an den Rand des Zusammenbruchs bringt. Mit ihrer Tochter reist sie zu ihrer Mutter ins Engadin, wo sie mit grosser Mühe ein neues Leben aufbaut. Oder Sandra DeVecchi, die als Kind einen gewalttätigen Vater erlebte und deren Ehemann in die gleiche Kerbe schlägt. Ueli Weiss findet nach der Kündigung als Werbefachmann keine Stelle mehr und lebt im Wohnwagen. Wir lesen von Sozialhilfebeamten, die unterstützen, und anderen, die schikanieren und entwürdigen. Und von Armutbetroffene,  die keine Hilfe annehmen, um ihren Stolz zu bewahren. Jedes Porträt beginnt mit den Wünschen, Hoffnungen und Träumen dieser Menschen, und am Schluss jeder Geschichte gibt es Hintergrundinformationen: Faktoren, die zu Armut führen, Armutsrisiko Migration und Alleinerziehende, Fakten zu Armut und Einsamkeit.

Text: Beatrix Ledergerber