Beim Bauen an die Umwelt denken

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Beim Bauen an die Umwelt denken

Artikel 68 richtet neu den Fokus bei Bauten auf Nachhaltigkeit. Dazu Peter Brunner, Synodalrat für Infrastruktur.

Ökologie und Nachhaltigkeit sind in der Katholischen Kirche im Kanton Zürich zwei wichtige Begriffe geworden. Papst Franziskus hatte im Jahr 2015 seine Enzyklika «Laudato si’ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus» vorgelegt. Der Zürcher Synodalrat hat sich in seiner aktuellen Amtsperiode das Thema «Nachhaltigkeit» als ein Ziel vorgenommen. Auch bei der Revision der Kirchenordnung hat die Frage eine Rolle gespielt. Wie kann es gelingen, unserer Umwelt durch aktive Massnahmen Sorge zu tragen? Gelandet ist man bei den Bauten und damit verbunden bei einer neuen Regelung der Baubeiträge, «weil Gebäude einen wesentlichen Anteil am Gesamtenergiebedarf und an den Treibhausgas-Emissionen haben», wie Peter Brunner sagt. Er ist Synodalrat für Finanzen und Infrastruktur und rechnet vor, dass der Betrieb von Immobilien in unseren Breitengraden etwa 35 Prozent des Energieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen verursachen. Neu heisst es nun in Artikel 68 der Kirchenordnung, dass sich Beiträge zu Baukosten «insbesondere an den Kriterien der Nachhaltigkeit und Ökologie» zu orientieren haben. Welche Kriterien sind das genau? «Als Richtschnur dient uns die Enzyklika von Papst Franziskus», so Peter Brunner. Und konkreter: «Im Baubeitragsreglement werden finanziell unterstützt: die Analyse des Gebäudes nach energiesparenden Kriterien, Heizsysteme mit erneuerbarer Energie und Wärmedämmungen.» Immer dann, wenn auch der Kanton Zürich das Projekt als förderwürdig einstufe.

Natürlich geht ökologisches Engagement über das Bauen hinaus, in die Bereiche von Biodiversität, Verkehr oder Ernährung zum Beispiel. In diesen Bereichen brauche es allerdings kein Reglement und so auch keine unmittelbare Verbindung zur Kirchenordnung, erklärt Peter Brunner und zeigt sich über die Neuerung, die nun zur Abstimmung kommt, «sehr zufrieden».