«Wir wären inkonsequent gewesen, hätten wir dagegen entschieden», erinnert sich Monika Zimmerli, Synodale der Pfarrei Illnau-Effretikon. Diskutiert wurde damals Artikel 37 der Kirchenordnung. Und damit über die Frage, wer zukünftig berechtigt sein soll, das Seelsorgekapitel im Synodalrat zu vertreten. Das Seelsorgekapitel – das sind sämtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger mit einer bischöflichen Beauftragung im Kanton Zürich. Obwohl also Frauen, nicht geweihte Männer und geweihte Männer in diesem Gremium sitzen, war dessen Vertretung im Synodalrat bislang ausschliesslich Priestern vorbehalten. Nun stand zur Debatte, sämtliche geweihte Personen dafür ins Auge zu fassen, das heisst konkret also nicht bloss Priester, sondern auch Diakone. Weiterhin aber ausschliesslich Männer. Monika Zimmerli stellte darauf den Antrag, dass nicht bloss Geweihte dafür in Frage kommen sollen, sondern sämtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger des Seelsorgekapitels, sämtliche Personen mit einer Missio canonica. Frauen wie Männer.
Der Antrag wurde angenommen, zwar nicht einstimmig, aber doch mit 40 von 76 Stimmen. Und nach nur kurzer Diskussion. Ob Monika Zimmerli davon überrascht war? «Ja, oder vielmehr: sehr erfreut.» Kann das alles gewesen sein in Sachen Gleichberechtigung der Geschlechter? «Nein, natürlich nicht.» Aber ein notwendiger weiterer Schritt sei es definitiv, davon ist Monika Zimmerli überzeugt. Immerhin habe man im revidierten Artikel 4 der Kirchenordnung festgehalten, dass man von Seiten der Körperschaft für Gleichberechtigung der Geschlechter eintreten wolle. Neu könnte also auch eine Frau als Seelsorge-Vertreterin im Synodalrat wirken. In Monika Zimmerlis Augen zeigt dieser Schritt vor allem eines: «Auf Seiten der Körperschaft ist Gleichberechtigung in den Köpfen. Wir im Kanton Zürich wären parat, die Ämter für alle Geschlechter zu öffnen.»