Editorial

Themenheft: Nähe und Körperlichkeit

Wir sind körperliche Wesen. Wir sind soziale Wesen. Wir müssen Wege in Nähe, Körperlichkeit und Distanz finden.

Wie geht es mir, wenn ich zu jemandem unterwegs bin, auf den ich mich freue? Gut natürlich!  

Wenn ich dann darüber nachdenke und versuche, mir bewusst zu machen, was in diesem Moment in meinem Körper abgeht, was ich alles spüre und fühle, dann ist das schon recht faszinierend. Und gar nicht so leicht, in Worte zu fassen. Umgekehrt gibt es Situationen, die mir nicht bloss in Gedanken Bauchweh bereiten.

Begabt mit einem Geist und nach unserer Seele suchend ist eines gewiss: Wir sind körperliche Wesen. Zumindest solange wir uns auf dieser Erde, in dieser Form der Wirklichkeit bewegen. Und dieser Körper ist es, der Erfahrungen vermittelt, erlebbar und spürbar werden lässt: Mit ihm gehe ich auf und vergesse mich, in ihm bin ich bei mir, setze Grenzen und bin begrenzt. Durch ihn begegne ich anderen. Wunderbar, erschreckend, anstrengend, erfüllend.

Unserer «Körperlichkeit» ein Themenheft zu widmen und dabei gleich die Nähe zu benennen, um die es immer auch geht (beziehungsweise die Distanz), das war und ist für uns als Redaktion ein spannendes Unterfangen. Ich bin dankbar für unsere Diskussionen, für manch gemeinsames Ringen und Überlegen, wie wir uns diesem zentralen wie heiklen Themenfeld nähern können, und das möglichst in einer guten, leichten und gleichzeitig ernsthaften Weise. Welche Resonanz wohl die Bilder und Worte in Ihnen auslösen werden?

Text: Veronika Jehle