Zwei Kandidaten für das Synodalratspräsidium

Synode

Zwei Kandidaten für das Synodalratspräsidium

Franziska Driessen-Reding wird im Sommer das Zürcher Synodalratspräsidium abgeben. Für ihre Nachfolge stehen der Synode am 6. Juli zwei Kandidaten zur Wahl: Lorenz Schmid (neu) und Raphael Meyer (bisher Vizepräsident).

Raphael Meyer (41) ist Jurist und Mitte-Politiker. Er ist seit acht Jahren im Synodalrat, derzeit als Vizepräsident und in der Funktion des Ressortleiters Personal. Er findet es «wichtig, dass eine Person das Präsidium übernimmt, welche die Körperschaft sowie die Chancen und Grenzen des dualen Systems gut kennt und ein vertrauensvolles Verhältnis zur Bistumsleitung pflegt, damit wir diese Herausforderungen gemeinsam angehen können.»

Dabei müsse die Kommunikation gegen innen und aussen im Zentrum stehen. In der Kommunikation mit dem Bistum gebe es Punkte, «welche verbessert beziehungsweise klarer definiert werden müssen». Zudem möchte er die Sichtbarkeit der Kirchen in der Öffentlichkeit verbessern, denn die Gesellschaft sehe die Angebote der Kirchen «nicht oder zu wenig».

Raphael Meyer möchte junge Menschen für ein Theologiestudium oder die Arbeit in der Seelsorge gewinnen und die Kirchgemeinden unterstützen, «die Arbeit in einer kirchlichen Behörde attraktiver» zu gestalten.

Raphael Meyer steht hinter den Anliegen und Zielen des synodalen Prozesses. «Ich bin mir aber der Grenzen bewusst, welchen das kirchliche Recht mir als möglichem Präsidenten des Synodalrats setzt», sagt er.

Lorenz Schmid (58) ist erfolgreicher Apotheker in Zürich. 2022 hat er seine politische Kariere bei «Die Mitte» nach 16 Jahren im Zürcher Kantonsrat beendet. Mit seinen Erfahrungen in der Führung von Organisationen, seiner langjährigen Vernetzung in der Zürcher Politik und Gesellschaft will er die Kirche unterstützen, um in herausfordernden Zeiten einen Weg in die -Zukunft zu -finden. «Selbstverständlich in Zusammenwirken mit dem Bischof, den Seelsorgenden, jedoch auch mit der reformierten Landeskirche.» 

Er wolle die Seelsorgenden dabei unterstützen, zeitgemässe Formen der Glaubensvermittlung zu finden, so Schmid. «Gemeinsam wird es gelingen, die Kirche mit ihrer jahrtausendealten Kompetenz in der Gestaltung von lebensprägenden Ereignissen neu zu positionieren.» Die Kirche habe ein «existenzbedrohendes Nachwuchsproblem», das Schmid angehen will.» 

Lorenz Schmid sieht in der Frauenfrage eine «zentrale Herausforderung». In Bezug auf queere Menschen schleppe die Kirche eine «alte Schuldgeschichte» mit sich herum. Gleichgeschlechtlichen Paaren dürfe der Segen nicht verweigert werden. Allerdings: «Da wir Teil einer Weltkirche sind, braucht es für regionale Lösungen auch die Verbundenheit mit der ganzen Gemeinschaft.»

Text: kath.ch/bl