Sie wirkt zart, sie spricht und dichtet Worte mit einer stillen Leichtigkeit, ganz unaufdringlich. Und dann ist sie die, die Menschen, vor allem Männer, in ihren Bann zieht, selbstbewusst ihre Karriere verfolgt, deren Worte gerade in ihrer Feinheit schneiden wie Messer: Ingeborg Bachmann. Der österreichischen Schriftstellerin (1926 bis 1973) ist ein neues Film-Porträt gewidmet, inszeniert von der deutschen Regisseurin und Drehbuchautorin Margarethe von Trotta. Von Trotta fokussiert in ihrem Lebensausschnitt auf Bachmanns Beziehung zum Schweizer Schriftsteller Max Frisch. Sie kristallisiert anhand des Ringens der beiden umeinander eine Reihe an Themen weiblicher Emanzipation – oder ist es nicht vielmehr das Ringen beider Geschlechter um Augenhöhe angesichts von Selbstständigkeit und Erfolg, von Eigenwilligkeit und Depression?
Filmtipp
«Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste»
Die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta hat der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann ein filmisches Porträt gewidmet. Am 26. Oktober 2023 startet der Film in den deutschschweizer Kinos.