Raum für Neues

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Im Winterthurer «Anhaltspunkt Neuhegi» können sich Menschen kreativ und sozial engagieren. Wie Daniela Beck dies immer wieder – und trotzdem ohne ­Verpflichtung – tut.

Eigentlich kam Daniela Beck über eine Brauereibesichtigung mit Bierdegustation in Kontakt mit dem «Anhaltspunkt Neuhegi». Das war 2015. Auf den Anlass hingewiesen wurde die Physiotherapeutin und zweifache Mutter damals durch ihre Pfarrei. Denn das Begegnungszentrum ist ein Projekt der katholischen Kirche in Winterthur. Mit den Räumlichkeiten mitten im belebten Quartier, wo Daniela Beck und ihr Mann seit elf Jahren wohnen, und gleich neben dem weitläufigen Eulachpark möchte die Kirche auch ausserhalb der Kirchenräume Präsenz zeigen.

Seit besagter Bierdegustation wirkt Daniela Beck immer wieder und trotzdem ganz unverbindlich als Freiwillige im Quartiertreff mit. «Meine Motivation ist das soziale Engagement», sagt sie. So war Daniela während der Corona-Pandemie als Fahrerin tätig und brachte die im Begegnungszentrum gesammelten Lebensmittelsäcke zum Verein Incontro in Zürich, wo sie an Randständige verteilt wurden. Die Kleidertausch-Party «Tausch dich aus!», die mittlerweile regelmässig im «Anhaltspunkt» stattfindet, geht gar auf die Initiative von ihr und einigen Freundinnen zurück.

Generell ist das Team der Festangestellten offen für Ideen und Vorschläge. Das Programm soll sich am Publikum orientieren. Neben dem Wahrnehmen und Umsetzen ihrer Wünsche und Bedürfnisse schätzen die Besucher und Freiwillige wie Daniela die Unverbindlichkeit der Angebote. Anders als in einem Verein ist auch das freiwillige Engagement keine Verpflichtung. Jeder und jede kann den «Anhaltspunkt» so oft unterstützen, wie es ihm oder ihr passt. Im Gegenzug unterstützt das Begegnungszentrum aber auch Projekte, wie die Kleidertausch-Party,  mit Räumlichkeiten, Werbung und Knowhow.

Der «Anhaltspunkt» steht allen offen, egal welcher Religion, welchen Alters oder welcher Herkunft. Das Angebot ist vielfältig – Spiritualität neu erfahren, Kultur erleben, ein wenig Ruhe geniessen und Auftanken oder mit anderen ins Gespräch kommen, alles ist möglich. Das niederschwellige und vielfältige Angebot des «Anhaltpunkt» kommt dem Bedürfnis der Menschen nach flexiblen, abwechslungsreichen, individuellen Möglichkeiten des Engagements ohne langfristige Verpflichtungen entgegen.

Das Konzept kommt an. Am Samstag, 18. November, feiert das Begegnungszentrum seinen zehnten Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür. Auch Daniela und ihre Familie werden sicherlich vorbeischauen und viele Bekannte antreffen, mit denen sie sich über gemeinsame Erinnerungen austauschen und zukünftige Projekte besprechen.

Text: Saskia Richter, Kommunikationsstelle Synodalrat