Das Konzil von Basel wurde von Papst Martin V. geplant und einberufen. Als es 1431 tatsächlich losging, war Martin V. allerdings bereits seit fünf Monaten tot.
Dass Frieden in der Christenheit und Reformen in der Kirchen dringend notwendig waren, darüber war man sich zwar einig. Aber über die Führung in diesem Prozess herrschte nach wie vor Uneinigkeit.
Der neue Papst Eugen IV. war überzeugt von seinem Primat. In seinem Modell stand er klar über dem Konzil. Die in Basel versammelten Bischöfe jedoch sahen das anders. Für sie stand das Konzil über dem Papst. Deshalb erliessen sie gegen den Willen des amtierenden Papstes eine eigene, neue Geschäftsordnung.
Eugen IV. griff hart durch und erklärte das Konzil in Basel für aufgelöst. Das kümmerte die meisten Bischöfe wenig. Sie tagten weiter. Und obwohl sie das gegen den Willen des Papstes taten, zog dieser 1433 frühere Dekrete zurück und anerkannte stattdessen die Rechtmässigkeit des Konzils. 1437 allerdings verlegte er das Konzil nach einem weiteren Streit dann doch nach Ferrara.
Das Konzil spaltete sich, Eugen IV. erklärte die widerständigen Bischofe für exkommuniziert – diese erklärten ihn für abgesetzt und wählten einen neuen Papst. Felix V. war der bislang letzte Gegenpapst der Kirchengeschichte. Er wurde allerdings nur in Aragonien, Ungarn, Bayern und der Schweiz anerkannt und legte 1449 sein Amt freiwillig nieder. Im gleichen Jahr endete auch das Konzil von Basel, nachdem es zum Schluss noch nach Lausanne verlegt worden war. Das Konzil war gescheitert, der Reformstau wurde noch grösser und entlud sich 70 Jahre später noch heftiger.