Also: Ich versuche, mir zu bestimmten Themen eine Meinung zu bilden und nehme auch gern mal einen Rat an.Vor allem im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen aus der Kommunikationsbranche, die ich oft für schlau und manchmal auch für schlauer halte als mich. Ein Thema, das immer eindringlich erwähnt wird: «Du musst dich mit KI auseinandersetzen». Und ich denke: Lieber KA (keine Ahnung) und KB (keinen Bock) als KI (künstliche Intelligenz). Leider keine sehr erwachsene und professionelle Haltung, vor allem nicht, wenn man meint, in einer Kreativagentur arbeiten zu müssen, die sich in vielen Dingen als absolute Vorreiterin sieht.
Aber: Als GenX-Frau (für Ahnungslose: Das ist die Generation von Menschen, die zwischen 1965 und 1980 geboren wurden) habe ich schon viele technische Revolutionen erlebt. Zum Beispiel den ersten Walkman, CDs oder Videokassetten. Ich bin noch in eine Videothek gegangen, um mir einen schönen Filmabend zu machen – heute unvorstellbar! Es gab Telefone mit Schnur und Wählscheibe, Faxgeräte, dann irgendwann iPods, richtig gute Computer, das Internet mit den unendlich vielen Informationen und unendlich vielen Themen.
Und dann erst die tolle Videotelefonie! Ist es nicht gerade erst gestern gewesen, als ich einen Kollegen zweifelnd anschaute und ihm innerlich einen Vogel zeigte, als er mir sagte, in ein paar Jahren wäre es so weit, dass wir mit Bild telefonieren könnten? Ich weiss noch, dass dies komplett meine Vorstellungskraft überstieg. Bis heute verstehe ich nicht, warum das geht mit dem Video im Telefon. Meine Mutter sitzt im 800 km entfernten Norddeutschland und ich kann sie in meinem Elternhaus sehen, sie läuft mit mir durch den Garten, zeigt Schnee oder Blumen, den neuen Pullover. Super, aber wie geht das?
Ich bin dennoch müde – in Bezug auf KI. Ich check es nicht. Nicht, wie es funktioniert, was es bedeutet und welche Auswirkungen Big Data auf uns oder die nachfolgenden Generationen hat. Ich bin auch alarmiert aufgrund der vielen ethischen Probleme: KI verstärke Diskriminierung, gefährde die Vielfalt oder fördere Stereotypen, sagt die Zürcher Digitalethikerin Cornelia Diethelm. Was tun? Sich beschäftigen? Nö.
Ich komme mir vor wie ein bockiges Kind, das einfach nicht mittun will. Oder: Wie eine sehr alte Frau, die sich wirklich und wahrhaftig den Kaiser zurückwünscht. Oder einfach nur Block und Stift.
Zur Transparenz: Diesen Text habe ich durch «DeepL Write», eine KI-Anwendung, prüfen lassen. Manche Vorschläge für Korrekturen und andere Formulierungen habe ich umgesetzt, andere nicht.