Ich glaube, mir fehlt der Glaube

Buchtipp

Ich glaube, mir fehlt der Glaube

Vierzehn persönliche Gespräche über das Leben und den (Nicht-)Glauben, mit ganz unterschiedlichen Menschen, zeigen im Panorama moderne Spiritualität.

Eine jüdische Yogalehrerin, eine queere Pfarrerin, ein Atheist, eine Astrologin, eine buddhistische Nonne, eine Astrophysikerin, ein junger Katholik, der mit seiner Familie in einem Kloster lebt, eine Islamwissenschaftlerin, ein Medium und viele mehr – sie alle hat die Journalistin Michelle de Oliveira nach ihrem Glauben, ihren Zweifeln, nach ihrer Spiritualität und ihrem Weg hin zu oder weg von Gott befragt. Denn nicht nur in Europa, auch weltweit boomen moderne wie traditionelle Formen von Spiritualität. Die Autorin geht diese Fragen ganz persönlich an: sie sucht nach Sicherheit in einer Welt, die (über-)fordert. Nach einer Orientierung, welche angesichts der tausend Entscheidungsmöglichkeiten stimmig und hilfreich ist. Nach Kontrolle des Lebens – oder eben genau, diese Kontrolle abgeben zu können. Doch an wen? Solche Fragen stellt sie ihren Gesprächspartnerinnen und -partnern, die alle in der Schweiz leben oder tätig sind, bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten.

Daraus entstehen vierzehn persönliche Gespräche über das Leben und den Glauben, über Altbackenes und Neuentdecktes. Vierzehn Texte darüber, wie moderne Spiritualität ist, sein könnte und was mit einem passiert, wenn man sich fragt: Glaube ich? «Ich will mich dieser Suche nicht mehr länger entziehen», schreibt die Autorin. Und meint die Suche nach dem Glauben. «Ich möchte meine Vorurteile hinterfragen, mich öffnen und einlassen, mich informieren, lernen und zulassen.» Wer sich – wie die Autorin – den so unterschiedlichen Glaubenswegen, Fragen und Formen öffnet, wird dank diesen Texten seinen eigenen Glauben erweitern, vertiefen und – durchaus – auch hinterfragen. Was ja wiederum die Voraussetzung für eine Erweiterung ist.                

Text: Beatrix Ledergerber