Eine Beziehung, die sich in den vergangenen 100 Jahren laufend verändert hat und sich immer wieder neu ausdrückt in Kunst, Kirchenarchitektur und -ausstattung. Das Jahrbuch 2024 der Schweizerischen St. Lukasgesellschaft dokumentiert diese Entwicklung, die aus dem Blickwinkel der Kunst betrachtet die grossen Veränderungslinien im Verständnis von Kirche und Religion in unserem Land nachzeichnet und in neuem Licht verstehen lässt.
Es bleibt aber nicht beim Rückblick. Zehn aktuelle Mitglieder der St. Lukasgesellschaft erzählen in spannenden Interviews von ihrem eigenen religiös-spirituellen Herkommen und ihrem daraus inspirierten künstlerisch-architektonischen Schaffen. Sie geben Einblicke in ihre Ateliers und wurden fotografiert im Moment, wo sie gefragt wurden: «Glauben Sie an Gott?» Unter dem Titel «Augenblicke» werden die Kunst-Interventionen in der Zürcher Bahnhofkirche der letzten Jahre vorgestellt, und das Fotoessay «Einsichten im Licht der Dämmerung» zeigt, wie Werden und Vergehen in Kirchenräumen dargestellt wird. Das Kapitel «Durchblicke» sucht unter anderem eine Erklärung, wieso in St. Katharina Zürich-Affoltern der nach einem Kunst-Wettbewerb von einer breit abgestützten Jury prämierte Entwurf eines Kreuzweges schlussendlich wegen der Opposition von Pfarreimitgliedern nicht realisiert wurde. Das Jahrbuch vereinigt Beiträge aus allen vier Sprachregionen der Schweiz.
Die Schweizerische St. Lukasgesellschaft versteht sich heute als Netzwerk von Kunstschaffenden sowie Fachleuten aus Theologie, Kunsthistorik, Denkmalpflegen, Hochschulen und Bildungshäusern. Sie pflegt und fördert den Austausch zwischen zeitgenössischer Kunst, Kirchen, Spiritualität und Religion in der modernen Gesellschaft. Zum 100- Jahr-Jubiläum gibt es zahlreiche Kunstinterventionen in Kirchenräumen sowie eine Ausstellung im Vitromusée Romont.