Erlebnisweg Ostern

Im Züripiet dihei

Erlebnisweg Ostern

Im Seelsorgeraum St. Anton und Maria Krönung Zürich konnten Kinder und ihre Familien die Karwoche und Ostern fühlen, kosten und riechen. 

Palmzweige befühlen, Mazze kosten, mit Petrus am Feuer stehen und hören, wie der Hahn drei Mal kräht, und schliesslich vom Dunkeln ins Licht schreiten: In St. Anton und Maria Krönung wurden die Karwoche und Ostern dieses Jahr mit allen Sinnen erlebbar: dank einem Erlebnisweg, den die Katechetinnen Piera Obrist und Heidi Hürlimann kreiert haben.

«Wir waren auf der Suche nach einem Angebot für die Erstkommunikanten, das die einzelnen Geschichten der Karwoche zusammenführt in Richtung Ostern», sagt Piera Obrist. Zu Corona-Zeiten mit 35 Kindern am sonst üblichen Begegnungstag zusammenzukommen, ging einfach nicht. So entstand die Idee eines Stationenweges. «Innerhalb kürzester Zeit haben wir diesen konzipiert, die Texte geschrieben, vertont und im Pfarreizentrum aufgebaut.»

Der Clou: Die Audios, die während des Besuchs an jeder Station per CD-Player abgespielt werden, sind professionell gesprochen von der Fernsehfrau Monika Schoenenberger – sie ist Mitglied der Pfarrei. «Sie hat sofort zugesagt und die zugesandten Texte für uns im Homestudio produziert. Das hat uns sehr gefreut.» Heidi Hürlimann, auch versierte Musikerin, legte Musik und Geräusche unter die gesprochenen Sequenzen, sodass nun an jeder Station des Weges ein kurzes Hörspiel vom bereitgestellten CD-Player eingespielt werden kann. Mit diesem entstehen innerhalb kürzester Zeit viel Atmosphäre und zuweilen sogar Gänsehaut. Geschickt nutzten die Katechetinnen die Architektur mit den kargen Betonwänden im Pfarreizentrum, um die Stimmung zu vertiefen. «Manche Kinder hatten fast Angst an der Station mit dem Kreuz», so Piera Obrist. Kleine Aufgaben waren auch zu erfüllen, zum Beispiel deponierten die Kinder an der Klagemauer auf Zetteln ihre Sorgen und Nöte: «Ich habe Angst um meinen Opa.»

Rund 300 Kinder und Eltern haben den Stationenweg erlebt, der bis zum 11. April offen war. Die Katechetin Piera Obrist freuen die vielen positiven Reaktionen – von Kindern und Eltern: «Viele geben zu, dass sie auch noch etwas gelernt haben. Jemand hatte vor Rührung Tränen in den Augen. Ein Vater fand, der Weg müsse in der ganzen Stadt gezeigt werden.» Auch die Kinder sind begeistert – vor allem von der Station, an der sie sich verkleidet als König oder Königin auf einen Thron setzen dürfen. 

Ein grosser Dank geht aber an das Team der Pfarrei in Dietlikon. Den dortigen Ostergarten aus dem letzten Jahr kannte Heidi Hürlimann. Ein kurzer Austausch und so konnten Idee und viele Texte übernommen werden. Ein Fundus an Deko- Gegenständen stand den Katechetinnen in der eigenen Pfarrei zur Verfügung – von verschiedenen Kindermusicals, den jährlichen Krippenspielen und weiteren Angeboten. Und schon waren die verschiedenen Stationen im grosszügigen Pfarreizentrum aus den 60er-Jahren aufgebaut. Und übrigens: Nicht nur Kinder und ihre Eltern, auch Seniorinnen und Senioren wurden eingeladen, den Erlebnisweg und so das Osterfest einmal ganz anders und doch so stimmungsvoll zu erfahren.

Text: Kerstin Lenz, Informationsstelle Katholische Kirche Zürich