Mitten im Regenwald

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Mitten im Regenwald

Die Baldegger Schwester Gaudentia reiste 1969 nach Papua-Neuguinea und wirkte dort 50 Jahre. 

Helene Arnet, Journalistin beim Tagesanzeiger, beschreibt nicht nur deren abenteuerliches Leben und selbstlosen Einsatz, sondern ordnet auch das christliche Missionsverständnis kritisch und differenziert ein, stellt das bei uns weitgehend unbekannte Land Papua- Neuguinea vor und arbeitet die Geschichte des Klosters Baldegg mit ein. 

Sr. Gaudentia gründete in abgelegenen Gebieten mitten im Regenwald Krankenstationen und Pflegerinnenschulen, und sehr früh dämmte sie mit Präventionsmassnahmen die Gefahr von Aids erfolgreich ein. Sie war eine Pionierin im Gesundheitswesen, und wenn – wie meistens – kein Arzt da war, hat die ausgebildete Pflegerin und Hebamme auch gebrochene Knochen gegipst und kleine Operationen durchgeführt. Vor allem aber ist sie vorurteilsfrei und offen auf die Menschen zugegangen, hat ihre Rituale und Gewohnheiten aufmerksam studiert und ihnen zugehört, um mit ihnen zusammen Wege zu finden, wie Probleme zu lösen wären. Dabei hat sie Gott nicht auf der Zunge getragen – ihre Kraft aber aus ihrer tiefen Spiritualität geschöpft. Sr. Gaudentia und ihre Mitschwestern haben sich mit Fingerspitzengefühl und grossem Mut auch mitten in Kämpfen verfeindeter Stämme für Verständigung eingesetzt, ebenso wie sie vehement gegen die Verfolgung von Frauen als Hexen eintraten.

Text: Beatrix Ledergerber