Bereits im 7. Jahundert war der Islam – auch mit kriegerischen Mitteln – in den Westen vorgestossen. Weder das Christentum noch der Islam kannten damals so etwas wie Religionsfreiheit.
Seit 683 stand Jerusalem unter muslimischer Herrschaft. Es kam zu Repressalien gegen Andersgläubige. Der Zugang zu den heiligen Stätten wurde den Christen immer wieder verwehrt. Und 1009 wurde gar die Grabeskirche verwüstet.
Diese Konflikte galten damals sowohl bei christlichen wie muslimischen Chronisten als Ursache für den Kreuzzug. Offizieller Anlass war jedoch der Hilferuf des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos. Dieser hatte allerdings keine eigenständigen Heere erwartet, sondern Söldner, die unter seinem Befehl gegen die Seldschuken kämpfen sollten.
Der Kreuzzug endete 1096 mit der Eroberung Jerusalems. Die Kreuzritter richteten in der Stadt ein blutiges Massaker an, bei dem ungefähr 3000 Menschen getötet wurden, egal, ob sie Juden, Muslime oder Christen waren. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der die Seldschuken die christlichen Pilger weitgehend frei gewähren liessen.
Nach der Eroberung Jerusalems wurden im «Heiligen Land» Kreuzfahrerstaaten unter westlicher Dominanz errichtet, sehr zum Missfallen des Byzantinischen Reiches. Schon bald kam es zu ersten Schlachten, bei denen sich die Christen gegenseitig bekämpften.
Es war der Anfang eines Kapitels der Kirchengeschichte, das bis heute als eines der dunkelsten gilt.