Wäre der Autor nicht ein reformierter Pfarrer, würde man sagen: das ist ein Katechismus, wie ihn unsere Eltern kannten. Doch die Fragen zu Glaubensthemen sind auch mal frech und die immer zwei Seiten umfassenden Antworten sind in lockerer, bisweilen ironischer Sprache gehalten. Der Inhalt ist dabei durchaus ernst gemeint, beansprucht aber nicht, allein seligmachend zu sein. Im Gegenteil: Heinzer möchte anregen zum «lustvollen Sparring», wie er schreibt. Damit meint er Argumente und Gegenargumente zu bedenken und das zu sperrigen und widersprüchlichen Bibelzitaten oder zu grundsätzlichen Glaubens- und Lebensfragen. Knapp- oder gar nicht Gläubige sollen sich ebenso angesprochen fühlen wie Zweifelnde oder Theologiestudierende. Die Fragen reichen von «Was will Religion?» bis «Überfluss und Christentum – geht das zusammen?» bis «Was ist so froh an der frohen Botschaft?». Gegliedert werden die sie durch den Aufbau einer romanischen Kirche: jedem Raum ordnet Heinzer Themenkreise zu: Eintreten, Abwehr, Vorbereitung und Missverständnisse wie auch Gottvertrauen, Tiefe, Zukunft und Mitte.
Das Lesen wird tatsächlich zur Auseinandersetzung: Manches mutet fast ein wenig fundamentalistisch an, um dann aber bei der nächsten Frage wieder in offene Weiten zu führen.