Jahresrückblick in Zitaten

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Jahresrückblick in Zitaten

Wir lassen den forum-Jahrgang 2023 nochmals Revue passieren.

«Die Gesellschaft hat es in der Hand, wie sie digitale Technologien einsetzt. Sie könnte die durch digitalisierte Prozesse gewonnene Zeit zur Entschleunigung verwenden. Oder sie für Care-Arbeit einsetzen. Aber die gewonnene Zeit kann auch dazu verwendet werden, noch mehr zu arbeiten, noch mehr zu produzieren. Wir haben es in der Hand.»
«Die Gesellschaft hat es in der Hand, wie sie digitale Technologien einsetzt. Sie könnte die durch digitalisierte Prozesse gewonnene Zeit zur Entschleunigung verwenden. Oder sie für Care-Arbeit einsetzen. Aber die gewonnene Zeit kann auch dazu verwendet werden, noch mehr zu arbeiten, noch mehr zu produzieren. Wir haben es in der Hand.»

Karin Schwiter Assistenzprofessorin für  Arbeitsgeographie, im Interview zur Gig-Ökonomie
(2/2023)

«Eine abschliessende Bewertung seines Pontifikates kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgenommen werden.»

Franz Jung Bischof von Würzburg, 
zum Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI.
(2/2023)

«Wenn sich einige junge Leute in der Pfarrei engagieren, denken wir schnell, wir hätten schon viel gemacht. Aber echte Partizipation findet noch selten statt, es interessiert nur bedingt, was junge Menschen von der Kirche möchten und denken.»

Natasche Rüede Leiterin der Jugendseelsorge, 
anlässlich der Eröffnung des neuen Standorts OMG!
(3/2023)

«Wir müssen die Welt so gestalten, dass jeder Teil der Erde die Möglichkeit hat, sich selbst zu ernähren und zu versorgen.»

Emeka Udemba 
Schöpfer des Hungertuchs für die Fastenaktion
(4/2023)

«Es braucht den Synodalen Prozess und es braucht eine neue Art der Zusammenarbeit. Allerdings: Es eilt. Und es braucht Spielregeln. Einfach nur zuhören, aber dann nicht abstimmen und auch nicht entscheiden, das hilft nicht weiter.»

Die Theologin Helena Jeppesen-Spuhler nach ihrer 
Teilnahme an der synodalen Versammlung in Prag
(5/2023)

«Dass wir mit insgesamt neun prall gefüllten Kisten gegen Mittag stolz und voller Freude ins Schulhaus zurückkehren würden, übertraf unsere kühnsten Erwartungen!»

Martin Meier Lehrer an der Freien Katholischen Schule, 
über eine Sammelaktion für Bedürftige
(6/2023)

«Gemessen werden wird sein Pontifikat auch daran, welche greifbaren Resultate der synodale Prozess ergeben wird.»

Der Jesuit Franz-Xaver Hiestand in seinem Kommentar 
zum zehnjährigen Pontifikat von Papst Franziskus
(6/2023)

«Ich beginne, etwas besser zu verstehen, warum im gesamten Neuen Testament das Kreuz und die Auferweckung Jesu eine so wichtige Rolle spielen. Und im Blick auf die Weltlage wird mir zudem bewusst: Wie für Jesus kommen Kreuz und Tod für unzählige Menschen nicht erst im Alter, sondern schon mitten im Leben in den Blick.»

Der Theologe und Bibelwissenschaftler Daniel Kosch 
in seinem Osterbeitrag
(7/2023)

«Das, was teilweise als Erfolg gefeiert und auch von den Medien als erfolgreicher Ausgang des Reformprozesses dargestellt wird, sind absolute Minimalforderungen. Es sind Kompromisse, bestenfalls Linderungen der Ungerechtigkeiten. Menschen von dieser Kirche überzeugen können, werden sie nicht. Aber für die, die noch geblieben sind, sind sie vielleicht der Hoffnungsfunke, der eben doch noch nicht ganz erloschen ist, sondern vom Synodalen Weg immerhin am Glimmen gehalten wurde.»

Melanie Giering Teilnehmerin am Synodalen Weg 
in Deutschland, in ihrer persönlichen Bilanz
(8/2023)

«Überspringen, abkürzen geht nicht. Ich muss den Weg zu Ende gehen – hinein in die Tiefe und wieder genauso sorgfältig hinaus in die Welt.»

Die ehemalige Stadträtin Monika Stocker bei der 
Einweihung des Steinlabyrinths vor dem Grossmünster
(9/2023)

«Es ist echt schwierig, in einem nichtreligiösen Umfeld irgendeine Art von Spiritualität beizubehalten.»

Die Musikerin Silvia Berchtold über eine ihrer Motivationen, 
im ökumenischen Stadtkloster zu leben
(10/2023)

«Pendeln ist also eine Lebens- und Charakterschule. Hier lernt man, alte Werte wie Anstand und Benehmen neu zu schätzen. Allen PW-Pendlern, die für sich allein und ungestört in ihrer Karosse jeden Morgen und jeden Abend auf der A1 im Stau stehen, kann ich nur sagen: «Das wahre Leben rollt an euch vorbei.»

Simon Spengler Bereichsleiter Kommunikation, in einem 
Gastbeitrag für das Themenheft«Nähe und Körperlichkeit»
(12/2023)

«Mit dem Verhaltenskodex ist die Prävention längst nicht abgeschlossen. Die Schaffung einer unabhängigen Meldestelle wäre eine sinnvolle Weiterentwicklung. 

Raphael Meyer Synodalratspräsident seit Sommer 2023, 
zur Einführung des Verhaltenskodex
(14/2023)

«Es gibt Menschen, die sich gut verkaufen können und sich als wenig begabt für das gemeinschaftliche Leben entpuppen. Andere sind bei der Vorstellungsrunde eingeschüchtert, stellen sich im Alltag aber als wertvolle Mitbewohnende heraus.»

Karin über das Leben in einer Gross-WG
(15/2023)

«Für mich ist es von ganz zentraler Bedeutung, dass der christliche Glaube durch ein geschwisterliches Zeugnis in unsere Gegend gekommen ist und nicht durch irgendwelche Verfügung von oben oder eine Macht von aussen.»

Josef Kohler ehemaliger Pfarrer, über den 
Felix- und-Regula-Pilgerweg im Glarnerland
(16/2023)

«Wenn die katholische Kirche nicht in völliger Bedeutungslosigkeit versinken will, muss sie ehrlicher werden.»

Thomas Großbölting Professor für Zeitgeschichte 
und Mitautor einer Missbrauchsstudie
(16/2023)

«Ich vermisse vor allem das Nachfragen. Da vertraue ich meine Geschichte einem Verantwortlichen an – und dann höre ich nichts mehr.»

Missbrauchsbetroffene die uns im Gespräch 
zum Zuhören und Wahrnehmen einlädt
(17/2023)

«Ein Teil der jungen Gläubigen vermisst besonders Veränderungen im Blick auf Machtstrukturen und die Anerkennung sexueller Vielfalt. Sie wünschen sich eine inklusivere Kirche. Andere wiederum betonten, dass ihnen viele Reformforderungen zu weit gingen und es in ihren Augen vor allem eine geistliche Erneuerung braucht. Unterschiede, die es auszuhalten galt.»

Der Journalist Matthias Altmann in seinem 
Bericht zum Weltjugendtag in Lissabon
(17/2023)

«In den Beratungen berichten sie von Wohnungen, die von Schimmel befallen oder stark lärmbelastet sind, was ihnen auf die Gesundheit schlägt. Es kommt vor, dass sie sich fürs eigene Zuhause schämen und deshalb niemanden zu sich einladen, was zu Vereinsamung führen kann. Kurz gesagt: Wohnen ist so viel mehr, als ein Dach über dem Kopf zu haben. Wohnen ist die Grundlage für gesellschaftliche Teilhabe.»
«In den Beratungen berichten sie von Wohnungen, die von Schimmel befallen oder stark lärmbelastet sind, was ihnen auf die Gesundheit schlägt. Es kommt vor, dass sie sich fürs eigene Zuhause schämen und deshalb niemanden zu sich einladen, was zu Vereinsamung führen kann. Kurz gesagt: Wohnen ist so viel mehr, als ein Dach über dem Kopf zu haben. Wohnen ist die Grundlage für gesellschaftliche Teilhabe.»

Isabelle Lüthi Projektleiterin bei Caritas Zürich, über die sozialen Auswirkungen der Wohnungsnot
(19/2023)

«Das Ergebnis zeigt: Die Schweiz ist mit Blick auf sexuellen Missbrauch, der von kirchlichen Mitarbeitern verübt wurde, und auf seine Vertuschung keine Insel der Seligen. Die Schweizer katholische Kirche zeigt dieselben systemischen Fehler und Unzulänglichkeiten, die in der Kirche weltweit zu Verbrechen und ihrer Vertuschung geführt haben.»

Der Jesuit Hans Zollner in seinem Kommentar 
zur Schweizer Missbrauchsstudie (20/2023)

«Ein Papst darf nicht nur Wohlfühlinterviews geben, in denen er betont, dass jeder zur katholischen Kirche gehört, er muss auch entscheiden.»

Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf über die 
Bischofssynode zum Synodalen Prozess in Rom
(21/2023)

«Es ist da die grosse Sehnsucht der Israelis nach Sicherheit und es ist da die grosse Sehnsucht der Palästinenser nach Freiheit. Konkret heisst das: Wie kann Israel ein gesicherter Staat sein, ohne die Freiheitssehnsucht der Palästinenser zu ignorieren, und wie können die Palästinenser einen freiheitlich-souveränen Staat bekommen, ohne die Sicherheitssehnsucht der Israelis zu ignorieren?»

Nikodemus Schnabel Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem, 
im Gespräch zum eskalierten Nahost-Konflikt
(23/2023)

«Gelernt habe ich in all dieser Zeit aber auch, dass es nicht nur um Worte geht. Die Haltung beispielsweise ist genauso wichtig: Bin ich zugewandt und verständnisvoll? Ausserdem sind manchmal Gesprächspausen wichtig. Diese geben Raum, sich zu öffnen.»
«Gelernt habe ich in all dieser Zeit aber auch, dass es nicht nur um Worte geht. Die Haltung beispielsweise ist genauso wichtig: Bin ich zugewandt und verständnisvoll? Ausserdem sind manchmal Gesprächspausen wichtig. Diese geben Raum, sich zu öffnen.»

Die Spitalseelsorgerin Anne Heither-Kleynmanns über 
das Finden der richtigen Worte in schwierigen Momenten.
(25/2023)


Text: Zusammenstellung: Thomas Binotto